Kleine Chronik des TCWR
- 1930 Am 4. Oktober wird der Tennis-Club Weiß-Rot e.V. von Ly Class und Egon Warolli gegründet.
- 1931 Die Tennisanlage umfasst zunächst 4 Plätze und befindet sich am Kochenhof neben dem Affenparadies auf dem Killesberg.
- 1938 Die mittlerweile auf 8 Plätze erweiterte Anlage muss wegen der für 1939 geplanten Reichsgartenschau aufgegeben werden.
- 1940 Auf der als Ersatz von der Stadt Stuttgart zur Verfügung gestellten Anlage am jetzigen Standort an der Rotenwaldstraße werden die ersten beiden Plätze in Betrieb genommen. In der Zwischenzeit gastierte der Club auf den städtischen Tennisplätzen neben dem Neckarstadion.
- 1946 Am 7. Juli erfolgt die Neugründung des Vereins, da nach Ende des 2. Weltkriegs gemäß Besatzungsrecht alle Vereine in Deutschland aufgelöst worden sind.
- 1950 Nach zögerlichem Anfang beginnt ein schwungvoller Aufstieg, der bis 1955 zu 8 Tennisplätzen mit 400 Mitgliedern führt. 1955 Als Ergebnis einer zielbewussten Jugendarbeit unter Trainer Helmut Bachmann wird die Jugendmannschaft Württembergischer Landesmeister.
- 1958 Wegen des 1. Ausbaus der Rotenwaldstraße muss die komplette Tennisanlage Richtung Süden verlegt werden. Zeitgleich erfolgt die Erweiterung des damaligen Clubhauses.
- 1960 Eine sportliche Hochphase beginnt: die Juniorinnen gehören über Jahre zur absoluten Spitze der württembergischen Rangliste, angeführt von Caita Cardell, die es bis auf Platz 14 der deutschen Rangliste schafft. Helmut Bachmann wird deutscher Meister im Senioren-Einzel und zusammen mit seinem Partner Karl Pohmann bei der deutschen Meisterschaft der Tennislehrer Meister im Senioren- Doppel.
- 1970 Erneut soll die Rotenwaldstraße erweitert werden und wäre bis auf 3(!) Meter an die Plätze 1-5 herangerückt. Dank des unermüdlichen Einsatzes des Präsidenten Dr. Wendel Rieck kann in zähen Verhandlungen erreicht werden, dass nicht nur die komplette Tennisanlage ein 2. Mal in Richtung Wald verschoben wird sondern als Lärm- und Emissionsschutz zwischen Straße und Tennisplätzen eine Tennishalle gebaut werden darf.
- 1973 Die neue Tennishalle wird eingeweiht und sportlich beginnt die große Zeit der Senioren. Sie werden mehrfach Württembergische Meister und erreichen 1976 in der Endrunde der deutschen Meisterschaft den 4. Platz. Auch die Damen sind erfolgreich und spielen 1976 und 1978 in der Regionalliga. Ellen Heeren wird zweimal Württembergische Senioren-Meisterin und wird 1979 mit ihrem Partner Jiri Javorsky (Senior) Europameisterin im gemischten Doppel.
- 1981 ist das Jahr mit der größten Katastrophe in der Geschichte des TCWR: am 23. Dezember brennt das Clubhaus ab. Ausgelöst durch einen von Schmelzwasser verursachten Kurzschluss brennt es bis auf die Grundmauern ab und viele Clubmitglieder verlieren ihre in den Spinden befindlichen Tennissachen. Bis zum Neubau vergehen 3 Jahre und das ‘gesellschaftliche Leben’ verlagert sich in ein provisorisch aufgebautes Zelt mit Eigenbewirtschaftung durch die Clubmitglieder. Mitgliederversammlungen finden im Restaurant des Nachbarclubs SV Heslach statt und Dusch- und Umkleidewagen sorgen für einen fast normalen Tennisbetrieb.
- 1983 Ein Seniorenturnier findet erstmals statt, das sich in der Folge zum beliebtesten im Club entwickelt: das Dr.-Johannes- Rieck-Turnier. Dabei werden die Teilnehmer nach Spielstärke in 4 verschiedene Gruppen eingeteilt, aus denen Doppelpaarungen nach dem Prinzip starke mit weniger starken Spielern zu kombinieren, die dann in Gruppen und später in einer doppelten KO-Runde gegeneinander antreten. Bei der abendlichen Siegerehrung trägt Stegreifdichter Wolf-Dieter Feller ein Gedicht vor, das Szenen vom Spielgeschehen des Tages in launiger Form beschreibt.
- 1984 Nach 3 Jahren endet das Provisorium. Im Juli wird das neue Clubhaus eingeweiht. Die Finanzierung dieses 3-Millionen-Projektes wird trotz Leistungen der Feuerversicherung und finanzieller Unterstützung durch die Stadt Stuttgart und den WLSB (Württembergischen Landessportbund) das Budget noch 30 Jahre lang belasten.
- 1985 finden erstmals Württembergische Jugendmeisterschaften auf der Anlage statt. Sieger wird der damals 16-jährige Carl-Uwe Steeb.
- 1986 beginnt eine neue sportliche Hochphase. Wolfgang Klar engagiert als frisch gewählter Präsident den international erfolgreichen Trainer Peter Scholl (1994 vom DTB als ‘Trainer des Jahres’ geehrt) und baut mit ihm eine leistungsstarke 1. Herrenmannschaft auf. Anfangs finanziell unterstützt durch einen Sportförderkreis, initiiert von Langzeitpräsident O.P. Braun und Manfred Differt sowie später getragen von einer über viele Jahre währenden Sponsorenschaft durch Klaus Schober steigt die Mannschaft bis in die 2. Bundesliga auf.
- 1988 hält die EDV Einzug in den Club. Die 70-jährige(!) Schatzmeisterin Erna Engel erhält einen PC, mit dem sie erfolgreich die Buchhaltung und Mitgliederverwaltung abwickelt.
- 1990 Die Senioren mit Trainer Peter Scholl gewinnen in Barcelona den Europa-Cup der Senioren AK II. Nach Siegen gegen die Vertreter aus Frankreich und England bezwingen sie im Endspiel auch Spanien und erzielen damit den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte, was mit einer Sportplakette in Silber der Stadt Stuttgart honoriert wird.
- 1991 Die 1986 begonnene sportliche Aufbauarbeit der 1. Herren trägt erste Früchte: sie werden Württembergischer Mannschaftsmeister und können diesen Titel in den Folgejahren noch mehrfach erringen.
- 1992 steigen sie in die Regionalliga auf, der damals zweithöchsten Spielklasse in Deutschland. In einer eisigen Winternacht birst ein Ventil am Feuerwehrschlauch im Vorraum der Tennishallen und die ersten Spieler am Morgen danach finden ihn tanzend und Wasser speiend - vermutlich über mehrere Stunden. Der Hallenboden, bestehend aus mehrfach verleimten Spanplatten, war total durchnässt und musste in der Folge komplett ausgetauscht werden.
- 1995 Erneut werden die Württembergischen Jugendmeisterschaften in Kooperation mit dem TC Doggenburg ausgetragen. In der Altersklasse der 17- bis 18-Jährigen siegt Niksa Salacan vom TCWR. Diese Zusammenarbeit setzt sich über viele Jahre fort.
- 1998 Die 1. Herren spielen in der neu geschaffenen 2. Bundesliga und qualifizieren sich 1999 für die Bundesliga-Aufstiegsrunde, steigen aber nicht auf.
- 1999 Kurz vor Jahresende wütet Sturm ‘Lothar’ und legt die Traglufthalle flach. Weitere Schäden entstehen durch umstürzende Bäume so dass sich der Gesamtschaden auf 80.000 DM beläuft. Trotz Unterstützung durch die Stadt Stuttgart und den WLSB verbleibt ein Defizit von 20.000 DM an Reparaturkosten. Dennoch beschließt der Club, die Traglufthalle wieder aufzubauen, nutzt sie aber nur noch 6 Jahre, weil die stark gestiegenen Energiepreise einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich machen.
- 2000 erreichen sie als Südwest-Meister erneut die Aufstiegsrunde, nehmen aber nicht daran teil. Die Clubverantwortlichen sehen den Club weder finanziell noch organisatorisch für die 1. Bundesliga vorbereitet und wollen unwägbare Risiken vermeiden. Auch die 1. Damen und Damen 30 sind erfolgreich. Sie spielen jetzt in der Regionalliga bzw. später in der Württembergliga. Im Beitragswesen führt der TCWR eine Neuerung ein: statt der bisherigen Beitragsgruppen Jugendliche/Erwachsene wird die altersbezogene Beitragsstruktur eingeführt mit dem Effekt, dass erst mit 36 Jahren der volle Beitrag fällig wird. Die Änderung hat zum Ziel, den strategisch wichtigen mittleren Altersgruppen die Mitgliedschaft im Verein finanziell zu erleichtern. Diese Variante wird später von einigen anderen Clubs kopiert.
- 2003 Auf den Club wartet eine weitere Großinvestition: nach Jahren erfolglosen Bemühens wird endlich der Anschluss ans Kanalnetz realisiert und der seit 1940 bestehende provisorische Anschluss ans Wassernetz professionell hergestellt. 5 Stuttgarter Tennisclubs (TC Doggenburg, TC Weissenhof, TC Weiß-Rot, TEC Waldau und Cannstatter TC) veranstalten im Hotel Maritim den 1. Stuttgarter Tennisball. Das Echo war großartig aber nicht nachhaltig. Nach wenigen Jahren musste er mangels Interesse eingestellt werden.
- 2005 Der TCWR wird 75 Jahre. 3 Tage wird gefeiert und als Höhepunkt überbringt Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster nicht nur die guten Wünsche der Landeshauptstadt sondern überreicht unserem 1. Vorsitzenden Wolfgang Böhm auch einen Scheck zur Unterstützung der Jugendarbeit. Dank des anlässlich dieses Ereignisses entwickelten Jubiläumsangebots gewinnt der Club 60 neue Mitglieder - ein Rekord über die letzten 20 Jahre.
- 2006 Die altersbedingte Migration der Damen 30 in Damen 40 ändert nichts an ihrer Erfolgsstory: sie werden Württembergische Meister.
- 2009 TC Weiß-Rot international. Auf Initiative von Clubmitglied Hermine Matzer können 10 Vertreter des Clubs Tennis auf englischem Rasen ausprobieren - in Hermine Matzers früherem Tennisclub Moor Park LTC in London. Als höfliche Gäste überlassen die TC Weiß-Rotler dem Gastgeber den Sieg. Ebenso wie ein Jahr später im Rückspiel als Gastgeber den Gästen.
- 2011 Die 1973 errichteten Tennishallen sind in die Jahre gekommen und insbesondere aus energetischer Sicht nicht mehr tragbar. Darum und weil aus finanzieller Sicht der Zeitpunkt günstig erscheint, beschließt der Club eine umfassende Sanierung für knapp ½ Million Euro. Mit Zuschüssen von Stadt und Land ist diese Investition machbar und so werden die runderneuerten Hallen am 2. Dezember im Beisein von Sportbürgermeisterin Dr. Susanne Eisenmann eingeweiht.
Dass während der Bauzeit beide Hallen durch Starkregen unter Wasser gesetzt wurden und die Schadensersatzansprüche nur durch einen Prozess vor dem Landgericht durchgesetzt werden konnten, gehört zu den weniger erfreulichen Zusatzaufgaben von Ehrenamtlichen. - 2015 Der an ‘Schicksalsschlägen’ wahrlich nicht arme Club muss wegen einer Kolonie von Siebenschläfern, die sich im Dachbereich des Clubhauses eingenistet haben, das Restaurant praktisch für die gesamte Sommersaison schließen, was den Spielbetrieb stark belastet.
- 2016 Nach 23 Jahren Vorstandsarbeit übergibt unser 1. Vorsitzender Wolfgang Böhm den Stab an die nach einer Satzungsänderung neu geschaffene Doppelspitze mit Jörg Pohle und Christine Schaal. Für seine rekordverdächtig lange ehrenamtliche Tätigkeit wird er vom Württembergischen Tennisbund (WTB) mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet und vom Club zum Ehrenmitglied ernannt.
- 2017 Der TCWR hat eine Tennisschule, geleitet von Jiri Javorsky jun., Sohn von Jiri Javorsky, der 1979 mit Ellen Heeren Europameister im gemischten Doppel wurde, kümmert sich als Cheftrainer gemeinsam mit Dagmar Pohle um das Tennis für Erwachsene und verstärkt um den Tennisnachwuchs.
Auch als Damen 50 behaupten sich unsere Seniorinnen in der Süd-West-Liga, erklimmen ungeschlagen Platz 1 und steigen in die Regionalliga Süd-West auf.
Ein Talent wächst heran. Vicky (10), Tochter unseres 1. Vorsitzenden Jörg Pohle und seiner Frau, unserer Trainerin Dagmar, gelingen nach vielen Turniererfolgen in Deutschland in ihrem ersten internationalen Turnier, dem ‘Champions Bowl Word Finale’ in Kroatien, gleich drei Siege: im Einzel, Doppel und als Mannschaft. - 2018 In diesem Jahr gelingt es unserem Cheftrainer Jiri Javorsky wieder Spitzentennis in den Verein zu holen. Mit Lubomira Grossertova (Damen 1) Adriana und Anca Barna (Damen 30) und Regina Marsikova (Damen 50) wurden Hochkaräter verpflichtet.
Am 5. Februar wird der Förderverein gegründet und vermarktet unter anderem auch die Halle neu, so dass die alten Vorhänge durch blaue Werbeplanen ersetzt werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Jiri Javorsky.
Pächterwechsel im Clubrestaurant: Toni Mollo verlässt nach vielen Jahren den Club, Ana und Ciro Iacomino werden neue Pächter (Sapori del Sud).
Ab diesem Jahr gibt es eine Ehrungsordnung für besondere sportliche Leistungen für die Vereinsfarben. Es wurden Ehrenurkunden in Bronze, Silber, Gold, Platin und Diamant für die jährliche Verleihung bereitgestellt.
Damen 50 belegen den 3. Platz in der höchsten Spielklasse Deutschlands. - 2019 Herren 30 steigen nach vielen vergebenen Anläufen in die Oberliga auf. Victoria Pohle wird württembergische Meisterin u12. Damen 50 belegen den 3. Platz in der höchsten Spielklasse Deutschlands. Das Midcourt Team wird Bezirksmeister und belegt den 6. Platz bei den Landesmeisterschaften. Die Tennisschule verpflichtet mit Uli Birkenmaier einen weiteren qualifizierten Haupttrainer.
Der gesamte Sanitärbereich wird in einer aufwendigen Aktion erneuert und über ein Crowdfunding Projekt realisiert.
Erstmalig wird mit Uli Birkenmaier ein Mitglieder Betreuer vom Verein angestellt und es gelingt auf Anhieb die 400 Mitglieder Grenze wieder zu übertreffen.
Sturm Sabine wütet und beschert dem Verein deutliche Schäden durch umfallende Bäume und kaputte Zäune.
Förderverein und Mitglieder Betreuer veranstalten erstmals ein gelungenes Event mit dem Rotary Club und es werden 2000,- € für einen guten Zweck eingesammelt und gespendet.
Eine der treuesten und langjährigen Mitglieder - Erna (Krümel) Engel stirbt am 4. April im Alter von 102 Jahren. Der Verein trauert ebenso um seinen früheren Trainer Peter Scholl und langjährige Mitglieder Heinz Wilke sowie Anton Kloska. - 2020 In der Halle werden Dank Förderverein Athletik Ecken installiert und ein großes Equipment für das Athletiktraining beschaffen. Die Einweihung findet mit Hilfe des DTB Athletik Trainers Frieder Schömezler statt.
Der Zaun am Platz 5+ 6 wird komplett erneuert.
Mädchen U12 gewinnen den WTB Cup.
Das Corona Virus stoppt am 15. März das Tennisspielen und begleitet uns noch das ganze Jahr. Der Spielbetrieb kann nur bedingt ab 11. Mai wieder fortgeführt werden.
Der Verein bekommt eine eigene Vereinshymne, die durch Laura Siegemund und Michael Berrer am Great Shot Day vorgestellt wird. Ein tolles Event moderiert vom Profi Jens Zimmermann und begleitet vom regionalen Fernsehen.
Ebenso bekommt der Verein einen professionell gedrehten Film über die Vereinsjugendarbeit, der sehr gut ankommt.
Dr. Oliver Link löst Jörg Pohle als 1.Vorsitzender ab und installiert ein neues Vorstands Team. Jörg Pohle wird zum 2. Vorsitzenden. Nach sehr vielen Jahren „Dienst“ verlässt Peter Oechsle als Sportwart den Vorstand.
Der Generation Day verbindet im September bestehende und neue Mitglieder und ist ein voller Erfolg.
Im Oktober findet für die Jugend ein Body Fit Day statt. Dieser wird mit Videoaufnahmen dokumentiert, die zum weiteren Training verwendet werden.
Der marode Kinderspielplatz wird abgebaut und entsorgt.
Von der Regierung erneut ausgerufener Lockdown wegen Corona stoppt für das Jahr und bis auf weiteres am 16.12. den Vereinssport.